Lebensraumvernetzung in Österreich – Geodatenbasierte Methoden zur Absicherung der Durchlässigkeit unserer Landschaftsräume und Wiederherstellung des ökologischen Netzwerkes
DI Roland Grillmayer, Florian Danzinger, MSc (Umweltbundesamt)
Mittwoch, 14.12.2022, 17:00
Veranstaltungsort:
Hybrides Setting:
TU Wien "Freihaus"
Wiedner Hauptstraße 8, 1040 Wien, 2.OG
1040 Wien
Raum HS7 (Raumcode DB 02 H04)
UND
Digital in Zoom:
https://tuwien.zoom.us/j/97408148382
Meeting ID: 974 0814 8382
Inhalt:
Der anthropogen bedingte Verlust und die Fragmentierung von Lebensräumen, die am hohen Zerschneidungsgrad der Österreichischen Kulturlandschaften ablesbar sind, beeinträchtigen Wander- und Dispersionsmöglichkeiten von Lebewesen und bewirken die Einbuße von Fitness und genetischer Variabilität von Arten und der Biodiversität in Ökosystemen. Neben der Flora und Fauna wird auch der Mensch durch die Degradation von Ökosystemleistungen negativ beeinflusst. Nationale und internationale Konventionen, Richtlinien und Gesetze fordern daher den Erhalt und die Wiederherstellung des Biotopverbundes mittels Grüner Infrastruktur. Auf europäischer Ebene gibt es eine Reihe von Initiativen zur Grünraumvernetzung und in der Mehrzahl der an Österreich angrenzenden Länder finden sich entsprechende Projekte und Konzepte. In Österreich ist die Umsetzung der Grünraumvernetzung auf Länderebene unterschiedlich weit entwickelt. Per Verordnung abgesichert sind Grünzonen und Grünkorridore in der Steiermark und im Salzburger Pinzgau. Auch in einzelnen anderen Bundesländern liegen Fachgrundlagen zur Grünraumvernetzung vor, die jedoch bislang keine rechtliche Verbindlichkeit haben. Die Vernetzungskonzepte der diversen Bundesländer liegen außerdem nicht immer flächendeckend vor und basieren auf verschiedenen Methoden. Seit dem Jahr 2018 gibt es für die wichtigsten überregional bedeutsamen Lebensraumkorridore einen Vorschlag für ganz Österreich. Diese Ausweisung basiert auf Landnutzungs- und Bodenbedeckungsdaten, die mittels eines GIS Modells erstellt und anschließend von Experten validiert wurde. Zur Etablierung eines Monitorings werden diese Grundlagendaten in regelmäßig aktualisierter Form und in entsprechender Qualität benötigt. Durch die Nutzung von Datenquellen aus innovativen Methoden zur automatisierten Auswertung (z.B. LISA - Land Information System Austria) ergeben sich zudem neue Möglichkeiten. Die Gesamtdarstellung der wichtigsten Lebensraumkorridore Österreichs wurde mittlerweile durch relevante Institutionen akkordiert und wird durch die "Koordinationsplattform Lebensraumvernetzung" auch als Gremium öffentlich vertreten.